5 Den Ausbildungsbetrieb präsentieren
IPERKA (6-Phasen-Methode/Methode der vollständigen Handlung)
Als Methode der vollständigen Handlung werden zur Bearbeitung eines Problems/einer Aufgabe sechs Phasen durchlaufen:Informationen beschaffen
um die Aufgabe zu verstehen, Informationen recherchieren oder erfragen.
Planen
, indem Arbeitsschritte auf dem Weg zum Ziel im Arbeits- und Maßnahmenplan festgehalten werden, der Zeitbedarf geschätzt, die Hilfsmittel und Teams mit den Teilzielen bestimmt, Handlungsprodukte mit Terminsetzung geplant, Sitzungen für Zwischenberichte und den Abschluss erarbeitet werden, Alternativen zugeordnet, Kosten geschätzt werden.
Entscheiden
, ob die Planungen und mit welchem Arbeits- und Maßnahmenplan umgesetzt werden, welche Alternativen besser sind, wann die Ergebnisse vorliegen müssen, wer die Leitung (Federführung) übernimmt.
Realisieren
Den Arbeits- und Maßnahmeplan möglichst wie vereinbart umsetzen.
Kontrollieren
Bevor die ausgeführten Arbeiten an den Auftraggeber übergeben werden, ist es wichtig, sie zu prüfen. Dabei werden sie mit dem ursprünglichen Auftrag und den Planungen bzw. Entscheidungen verglichen. Neben einer Selbstkontrolle während der Realisierung sollten die Arbeiten auch von externen, neutralen und fachkundigen Personen nachkontrolliert werden, idealerweise anhand eines Kriterienkatalogs oder Kontrollbogens. Dies gewährleistet eine gründliche Überprüfung und Qualitätssicherung der durchgeführten Aufgaben, bevor sie dem Kunden präsentiert werden.
Auswerten
bedeutet auch Reflektieren; Zusammen mit dem Auftraggeber wird noch einmal besprochen, was gut gelaufen ist und wo Verbesserungspotenziale liegen. Es wird analysiert, was auf keinen Fall erneut passieren darf und welche Konsequenzen dies hätte. Diese Nachbesprechung dient dazu, Erfahrungen zu reflektieren, Learnings zu identifizieren und sicherzustellen, dass kritische Punkte in Zukunft vermieden werden.
Video: IPERKA
Dauer: ca. 6 Min
Teambildung und Teamentwicklung
Projektteam
Ein Projektteam ist eine Arbeitsgruppe, deren Zusammenarbeit befristet ist und die kooperativ einen speziellen Auftrag umsetzt. Um den besonderen Auftrag erfolgreich zu erfüllen, ist es wichtig, dass im Team ein starkes Gemeinschaftsgefühl vorhanden ist.
Fünf Erfolgsfaktoren für ein gutes Team
- Ein klares Ziel
- Die richtige Teamgröße
- Unterschiedliche Teampersönlichkeiten
- Akzeptierte Projektleitung
- Die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen
- Die Fähigkeit, das große Ganze im Blick zu behalten
- Besonnenheit und Gerechtigkeit in der Handlungsweise
- Moderationsfähigkeiten, um Diskussionen zu lenken und Konflikte zu lösen
- Die Fähigkeit, das Team zu führen und zu motivieren
- Funktionierende Kommunikation
Damit alle Teammitglieder an einem Strang ziehen, ist eine klare Richtung erforderlich, die durch ein verständliches und konkretes Ziel definiert wird. Daher ist es wichtig, der Zielformulierung besonders viel Aufmerksamkeit und Zeit zu widmen.
Als optimale Teamgröße für eine kreative und intensive Arbeit gelten fünf bis acht Personen. In dieser Größenordnung treten in der Regel die wenigsten Reibungsverluste auf, und es können schnell Einigungen bzw. Entscheidungen getroffen werden. Bei größeren Projekten ist es daher ratsam, Teilprojekte zu bilden, um die Effizienz und Effektivität der Zusammenarbeit zu erhöhen.
Die Zusammensetzung eines Teams kann von verschiedenen internen und externen Bedingungen beeinflusst werden. Sowohl der Auftraggeber als auch der Projektleiter können darauf bestehen, dass bestimmte Personen im Team mitarbeiten. Es ist wichtig, dass die Teammitglieder fachlich und charakterlich nicht zu homogen sind. In homogenen Teams gibt es zwar weniger Reibungspunkte, jedoch entstehen auch weniger neue Ideen.
Aufgrund der Besonderheiten und der Komplexität des Arbeitsauftrags ist es entscheidend, dass unterschiedliche fachliche und persönliche Qualifikationen in das Team eingebracht werden. Projektleiter könnten zum Beispiel die potenziellen Teammitglieder danach bewerten, ob sie, bezogen auf den Projektauftrag, Qualifikationen als "Analytiker", "Querdenker", "Kreative", "Innovatoren", "Pragmatiker", "Macher", "Teamer", "Organisatoren" usw. mitbringen und das Team entsprechend den Anforderungen zusammenstellen.
Die Akzeptanz des Projektleiters durch das Team ist entscheidend. Daher sollte die Person, die die Position des Projektleiters einnimmt, folgende Eigenschaften und Fähigkeiten besitzen:
Diese Qualitäten sind wichtig, damit der Projektleiter effektiv die Leitung des Teams übernehmen und das Projekt erfolgreich vorantreiben kann.
Ein leistungsfähiges Team muss kontinuierlich in Kontakt miteinander stehen und Informationen effektiv austauschen können. Der Projektleiter sollte dabei besonders auf die Gruppenphänomene des sozialen Faulenzens und des Trittbrettfahrens achten. Wenn das Ausruhen auf Kosten anderer von den Teammitgliedern erkannt wird und ohne Folgen bleibt, kann dies dazu führen, dass auch Leistungsträger ihr Engagement reduzieren und der Projekterfolg gefährdet wird.
Daher ist es wichtig, die Kooperationsbereitschaft und den Teamgeist zu fördern sowie klare Regeln zu vereinbaren, um die Arbeitseffizienz des Teams zu steigern. Dies kann durch regelmäßige Kommunikation, transparente Zielsetzungen, klare Rollenverteilung und konstruktives Feedback erfolgen.
Phasenmodell der Teamentwicklung
Das von dem US-amerikanischen Psychologen Bruce Tuckman im Jahr 1965 entwickelte Phasenmodell für die Teamentwicklung beschreibt die folgenden Phasen: Forming, Storming, Norming, Performing und Adjourning. Projektleiter sollten sich darauf einstellen, dass sich die Teammitglieder im Verlauf des Projekts unterschiedlich verhalten und entsprechend durch Vorgespräche, Regeln und/oder Feedbacksitzungen auf die Entwicklungen im Team eingehen. Sie sollten auch Maßnahmen ergreifen, um eine innovative, konstruktive und zielgerichtete Arbeitsweise zu fördern. Dies kann dazu beitragen, mögliche Konflikte zu lösen, die Produktivität zu steigern und das Teamziel effektiv zu erreichen.
Phasenmodell der Teamentwicklung nach Bruce Tuckman
- Forming
- Storming
- Norming
- Performing
- Adjourning
Einstiegs-/ Findungsphase : Kennenlernen, höflich, vorsichtig, erste Regeln werden vereinbart
Auseinandersetzungs-/ Streitphase : unterschwellige Konflikte, Cliquenbildung, Aufgabenbewältigung tritt stärker in den Hintergrund
Regelungs- und Übereinkommensphase : Regeln werden diskutiert, gefunden und anerkannt, ebenso die Rollen der Teammitglieder gefestigt, stärkere Hinwendung zu den Aufgaben
Arbeits- und Leistungsphase : Zielorientierung, Zusammenarbeit konzentriert, flexibel, ideenreich, produktiv, Wertschätzung und Akzeptanz der Teammitglieder, kooperativer Umgang
Auflösung des Projekts
Video: Teamphasen nach Tuckman
Dauer: ca. 3 Min
Präsentationsbewertung
Bewertungsbogen 1
Kriterien | + | - |
---|---|---|
Inhalt | ||
fachlich korrekt | ||
Wesentliches dargestellt | ||
Umfang und Tiefe angemessen | ||
verständliche Darstellung | ||
kompetente Reaktion auf Fragen | ||
Aufbau | ||
klar strukturiert "roter Faden" erkennbar | ||
Einleitung in das Thema und Abschluss gelungen | ||
Zeitvorgaben eingehalten | ||
Sprache | ||
weitgehend freier Vortrag | ||
Lautstärke | ||
Sprechweise | ||
Fachsprache | ||
Körpersprache | ||
Blickontakt und Bezug zum Publikum | ||
Mimik, Gestik, Körperhaltung | ||
Sicherheit | ||
Äußeres Erscheinungsbild | ||
Lebendigkeit des Vortrags | ||
Visualisierung | ||
Gestaltung der Medien | ||
angemessene Medienwahl, Medienwechsel | ||
Technik des Medieneinsatzes | ||
Beitrag zum besseren Verständnis | ||
Materialien für die Teilnehmer | ||
Gesamteindruck |
Bewertungsbogen 2
1. Interaktion | max. | |
Interesse wecken, Spannung halten | 3 | |
Gestik, Auftreten, Körperhaltung | 2 | |
Blickkontakt | 2 | |
2. Inhalt | ||
Sachwissen | 6 | |
Themenbezug | 4 | |
Bezug zu Hörerkreis | 4 | |
3. Darstellung | ||
Aufbau | 5 | |
Sprache (Tempo, Betonung, Verständlichkeit) | 4 | |
Handlung | 4 | |
4. Medien | ||
Inhalt | 5 | |
Gestaltung | 4 | |
Medieneinsatz-/wechsel | 4 | |
5. Reflexion | ||
Selbsteinschätzung | 4 | |
Schülereinschätzung | 4 | |
Lehrereinschätzung | 5 | |
Summe | 60 |
Kriterien für die Bewertung der Präsentation in der Prüfung IT-Berufe
10 | 9 | 8-7 | 6-5 | 4-3 | 2-0 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Aufbau und Inhaltliche Struktur | dem Thema optimal angepasste Gliederung und logisch richtige Darstellung, streng Zielorientiert | zweckmäßige Gliederung und logisch richtige Darstellung, zielorientiert | sinnvolle, jedoch nicht optimale Gliederung, Darstellung im Allgemeinen logisch, Zielorientierung vorhanden | umständlich, leichte Fehler in der logischen Darstellung, Zielorientierung erkennbar | sinnvolle Gliederung kaum erkennbar, teilweise logische Fehler, Zielorientierung kaum erkennbar | unsystematisch, unlogisch, zufällige Aneinanderreihung von Fakten, keine Zielorientierung |
Sprachliche Gestaltung | Ausdrucksweise, Satzbau und Stil vorbildlich | einwandfreie Ausdrucksweise, guter Satzbau und Stil | Ausdrucksweise weitgehend passend, meist richtiger Satzbau, flüssiger Stil | leichte Schwächen in der Ausdrucksweise, Satzbau teilweise fehlerhaft, teilweise stilistische Fehler | erhebliche Schwächen in der Ausdrucksweise, grobe Fehler im Satzbau, erhebliche stilistische Fehler | unverständliche Ausdrucksweise, grobe Fehler im Satzbau, geringer Wortschatz |
Zielgruppengerechte Darstellung | durchgängig situationsgerecht, prägnant, immer optimal zum Inhalt passend | situationsgerecht, dem Inhalt angemessen | überwiegend situationsgerecht, meist passend zum Inhalt | im Allgemeinen nicht situationsgerecht oder schlecht zum Inhalt passend, aber trotzdem verständlich | im Allgemeinen nicht situationsgerecht oder schlecht zum Inhalt passend, sodass die Verständlichkeit leidet | Medieneinsatz und Visualisierung falsch oder fehlend, verwirrende, unangemessene Darstellung |
KISS
Folgende Regeln bei der Stoffauswahl gerne zitiert (Präsentation): KISS : Keep It Short and Simple (Halte es kurz und einfach!) 10-20-30-Regel : Nicht mehr als 10 Folien, in nicht mehr als 20 Minuten, keine Schrift kleiner als 30 pkt
- Aufbau
- Interessanter Einstieg
- Spannungsbogen auch im Verlauf
- sachlogisch vorgehen
- verständlicher Aufbau
- Prinzipien
- Vom Problem zur Problemlösung
- Vom Allgmeinen zum Besonderen
- Vom Leichten zum Schweren
- Vom Bekannten zum Unbekannten
Sprache im Vortrag
- Frei, anschaulich und lebendig
- Natürlich und deutlich
- Zum Publikum gerichtet
- In angemessener Lautstärke
- Mit normaler Sprechgeschwindigkeit
- Stimmlage und Tonlage variieren, um Wichtiges zu betonen und Aufmerksamkeit zu erhöhen